Was in der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft noch vorgeht

An der diesjährigen Mitgliederversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft wurde mit deutlicher Mehrheit beschlossen, das Verhalten der Leitung der Gesellschaft und der Hochschule – insbesondere der medizinischen Sektion – aufzuarbeiten. Nachdem im letzten Jahr einem seitens zweier Vorstandsmitglieder in Aussicht gestellten Aufarbeitungsprozess die Goetheanum-Leitung nicht zugestimmt hatte, wurde dieser nun von der Mitgliederversammlung beschlossen. Grundlage war ein Antrag von ca. 200 Mitgliedern, dessen grundsätzlichem Anliegen sich die Leitung mit einem Ergänzungsantrag anschloss.

Ziel dieser Aufarbeitung wäre unter anderem, einvernehmlich Wege zu finden für einen anderen Umgang mit ähnlichen Herausforderungen in der Zukunft, vor allem im Hinblick auf einen freien Austausch unterschiedlicher Sichtweisen und deren Veröffentlichung in den Gesellschaftsmedien.

Lt. Beschluss soll nun eine Arbeitsgruppe paritätisch aus leitenden und nicht-leitenden Mitgliedern gebildet werden, die sich u.a. folgenden Fragen widmen soll:

  • Die verschiedenen Beurteilungen, Aussagen und Handlungsweisen sind im Zeitablauf miteinander zu vergleichen und entsprechend dem jeweils verfügbaren Kenntnisständen zu bewerten – auch in Bezug auf den Vorstand der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Leitung der Freien Hochschule. In diesem Sinne ist der jeweilige zeitliche Kontext dieses Verhaltens vor, während und nach der Pandemie-Zeit sowie die bereits geleistete Aufarbeitung zu berücksichtigen.
  • Ziel der Aufarbeitung ist insbesondere der Erkenntnisgewinn im Hinblick auf potentiell ähnliche gesellschaftliche und wissenschaftliche Anforderungen.
  • Unabhängig von Corona ist schon seit längerem zu beobachten, dass man sich seitens der Leitungen unserer Institutionen zunehmend dem lediglich medial und politisch hergestellten angeblichen Konsens in den Wissenschaften unterwirft und die dadurch entstandenen «Denkverbote» nicht nur akzeptiert, sondern meint, mit den entsprechenden Institutionen kooperieren zu können, gemeinsam forschend innerhalb des durch diese Institutionen vorgegebenen «Denkrahmens», aber auch zum Schutz der Anthroposophie vor Angriffen.[1]
  • Zu klären ist, ob der Vorwurf gerechtfertigt ist, dass auch innerhalb der Gesellschaft eine wissenschaftliche Auseinandersetzung im Sinne eines freien Geisteslebens in Bezug auf die mit Corona bestehenden Fragen nicht zugelassen wurde und Andersdenkende ignoriert oder gar als Verschwörungstheoretiker diskreditiert wurden (z.B. anlässlich einer Buch-Rezension in «Das Goetheanum»)?
  • Obwohl auch Mitglieder der Goetheanum-Leitung die Ansichten der Sektionsleitung der Medizinischen Sektion nicht vollständig teilten, haben sich diese jedoch offensichtlich aus Solidaritätsgründen nicht oder nicht genügend erkennbar zu Wort gemeldet.
  • Man ist mit der Theorie des Virus als Krankheitserreger einem monokausalen Denken (eigentlich einem Glauben) gefolgt, obwohl es dafür keine naturwissenschaftliche Evidenz gibt (siehe wtg-99.com/aufarbeitung) und Rudolf Steiner diese Auffassung als einen modernen Aberglauben bezeichnet hat.
  • So wurden die diesen Theorien widersprechenden Aussagen Rudolf Steiners entweder gar nicht oder nur verkürzt wiedergegeben, sodass er als Impfbefürworter erscheinen konnte.
  • Zu klären ist, ob es sich überhaupt um eine Pandemie im eigentlichen Sinne gehandelt hat.
  • Die Frage nach dem Wesen der Impfung wurde nicht thematisiert, obwohl Rudolf Steiner in Bezug auf die damalige Pockenimpfung bereits davon sprach, dass die Geimpften mit «einem Phantom durchkleidet werden», wodurch der Mensch «konstitutionell materialistisch»[2] würde.
  • Es ist davon auszugehen, dass viele Entscheidungen für die «Impfung» im Vertrauen auf die Verlautbarungen der Medizinischen Sektion getroffen wurden. Es wurden die erheblichen Forschungsdefizite sowohl in Bezug auf die Vorgänge der Ansteckungen als auch der Wirkung der Impfungen auf die höheren Wesensglieder des Menschen sichtbar – keineswegs nur Corona betreffend.
  • Warum wurden die kritischen Stimmen u.a. von Medizinern und anderen Fachleuten nicht berücksichtigte und auf entsprechende Hinweise nicht oder nur ungenügend reagiert hat?
  • Inwieweit hat der laufende Anerkennungsprozess der Ausbildungsstandards bei der WHO das Verhalten der Medizinischen Sektion beeinflusst, angesichts der Impfaffinität der WHO?

Weitere Aspekte können hinzukommen.

Es wird nun in einem ersten Schritt darauf ankommen, inwieweit es gelingt, die vereinbarte Kommission zu bilden, die, getragen von einem gemeinsamen Willen zur unvoreingenommenen Aufarbeitung ihre Arbeit in Transparenz aufnehmen kann.

Zusammengestellt: Thomas Heck, 14. Mai 2024

Kontakt: aufarbeitung@wtg-99.com,  www.wtg-99.com

[1] Rundbrief 61, siehe www.wtg-99.com im Rundbriefarchiv.

[2] GA 314, S. 278.

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