Was in der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft noch vorgeht

Die Entstehung der Goetheanum-Leitung

(Ergänzter Auszug aus dem Buch «3 x 33 Jahre Weihnachtstagung und die Krise der AAG»)[1]

Thomas Heck, 2022/23

 English

Vorbemerkung

Wenn die heutige Goetheanum-Leitung in Verbindung gebracht wird mit der Goetheanum-Leitung, die von Rudolf Steiner in den Statuten der Weihnachtstagungs-Gesellschaft benannt wurde, so ist lediglich der Name gemeinsam, nicht aber der Ursprung und der Anlass der Gründung. Die heutige Goetheanum-Leitung steht daher in keiner Kontinuität mit der damaligen, sondern ist 2012 entstanden, da die Situation am Goetheanum neu gegriffen werden musste aus einer krisenhaften Situation. So entstand ein neues Organ, welches «im Oktober 2012 auch formal gegründet wurde, unter uns [der Goetheanum-Leitung].» Und weiter: «Mit der Gründung und der Einsetzung der Goetheanum-Leitung ist diese Gesamtverantwortung für das Goetheanum, die Gesellschaft und die Hochschule an die Goetheanum-Leitung übergegangen.»[2]

Da es sich um ein neugegründetes Organ handelt, ist es irreführend, wenn in §3 der Statuten der AAG der Eindruck entsteht, die heutige Goetheanum-Leitung stehe als Organ in einer Nachfolge oder einem Zusammenhang mit dem, was in den Statuten der Weihnachtstagungs-Gesellschaft gemeint war: «Die im Gründungs-Statut genannte Goetheanum-Leitung umfasst die Vorstandsmitglieder sowie die Leitenden der einzelnen Sektionen der Hochschule, die sich ihre Arbeitsformen selber geben.» (Hinzu kommt, dass es sich bei den hier mit ‹Gründungstatut› bezeichneten Statuten von 1923 keinesfalls um das Gründungsstatut der AAG handelt, denn diese wurde bereits 1913 gegründet.)

Der Vorlauf im Jahr 2011

Es ist erstaunlich, wie sich in gewisser Weise wiederholen sollte, was bereits 2001/2002 geschah – jetzt, im Jahr 2011, nach den Umlaufszeiten geschichtlicher Ereignisse korrespondierend mit der Gesellschaftsgründung von Köln 1912.[3] Wieder boten sich Möglichkeiten der Erneuerung, und das Geschehen war charakterisiert durch zahlreiche Mitglieder-Anträge zur Generalversammlung. Die Antragsteller, die sich für die Gesellschaft engagierten, wünschten mehr Mitsprachemöglichkeiten und sahen das autoritäre Wirken des Vorstandes als unzeitgemäss und unangemessen an.

Misstrauensantrag und Umgestaltung der Vorstandssituation

Besonders ein Misstrauensantrag (Antrag 2.1), verbunden mit der Absicht, die gesamte Vorstandssituation neu zu gestalten, stand im Mittelpunkt und beschäftigte die Mitgliedschaft und die Gesellschaftsleitung bereits Monate vor der Generalversammlung.

Nachfolgend der Versuch eines (unvollständigen) Überblicks über die ausführliche Begründung dieses Misstrauens- und Umgestaltungsantrags (siehe AWW 2011/3):

Deutlich wurde zum Ausdruck gebracht, dass in dem Wirken des Vorstandes eine zunehmende Veräusserlichung und ein sich Orientieren an erhoffter Anerkennung durch die nichtanthroposophische Aussenwelt gesehen wurde. Es würden keine originären Impulse mehr erarbeitet und anthroposophische Kernanliegen und Aufgaben an den Rand gedrängt. So seien ganze Sektionen wegen personeller Entlassungen nur noch eingeschränkt tätig. Im Bereich der Kunst seien durch Kündigungen schwere Einschnitte erfolgt (Kündigung des Bühnenensembles, Abbau der Sprachausbildung), und im Bereich der bildenden Künste sei die ganze Sektion 2010 stillgelegt worden. Der Verwaltungsapparat sei zu gross, von den 6 Vorständen leite nur noch Paul Mackay eine Sektion, dessen Intention allerdings dahin gehe, diese in eine von aussen gesteuerte Plattform umzugestalten. Das wöchentliche Nachrichtenblatt sei ohne vorherige Konsultation und ohne Beschluss der GV quasi abgeschafft und die [schon 2001 als ungenügend empfundene][4] interne Kommunikation damit massiv reduziert worden. Viele hätten sich aufgrund des Vertrauensverlustes in die Gesellschaftsleitung von der Gesellschaft abgewendet und ihre Unterstützung (auch Spenden) entzogen. Weiterhin wurde die Konzentration der Entscheidungsbefugnis auf wenige Personen kritisiert (Paul Mackay und Bodo von Plato). Es wurde die Machtkonzentration insbesondere bei Paul Mackay thematisiert sowie die Einflussnahme des Vorstandes in Angelegenheiten der Hochschule. Mit Blick auf die Finanzen wurde die zurückgehende Spendenbereitschaft aufgrund des Vertrauensverlustes benannt sowie die Absicht, mittels einer ‹Goetheanum-Stiftung› Finanzmittel aus Finanzmarktgeschäften zu generieren. Erwähnt wurde auch der fragwürdige Vorgang des Verkaufes der Weleda-Partizipationsscheine an einen Investor. Weiter wurde darauf hingewiesen, dass dem Vorstand die Entscheidungsgewalt über den Weleda-Aktienbesitz an der GV 2010 entzogen worden war.

Eine Initiativgesellschaft sollte entstehen!

Als Gegenreaktion auf diesen «Abwahlantrag» wurde vom Vorstand vorgeschlagen, die Amtszeit für Vorstände zukünftig auf 7 Jahre zu begrenzen, mit der Möglichkeit, sich jeweils neu bestätigen zu lassen. Dieser Vorschlag wurde von Paul Mackay und Bodo von Plato mit besonders hehren Zielen begründet: So sollten «… die Mitglieder verstärkt in die Verantwortung einbezogen werden».[5] Sowie: «Gern möchten wir die Zusammenarbeit der Mitglieder mit den Verantwortungsträgern verstärken, sodass die Gesellschaft zum Partner des Vorstands wird und sich nicht als Gegenüber versteht.» Und weiter: «Es geht darum, dass wir ein neues soziales Feld entwickeln. Damit ist gemeint, dass die Mitglieder mehr einbezogen werden. Das heißt, dass es nicht nur um einen Initiativvorstand geht, sondern auch um eine Initiativgesellschaft. Eine Initiativkultur zu entwickeln ist eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft.»[6] Man hatte im Vorstand gemerkt, «dass es ein Grundbedürfnis der Mitglieder ist, mehr in die Geschehnisse der Gesellschaft und ihre Gestaltung einbezogen zu werden. Rudolf Steiner hat die Mitglieder aufgerufen, tätige Mitglieder zu werden. Wenn dies gelingt, darf die Anthroposophische Gesellschaft als eine Initiativgesellschaft aufgefasst werden. Jedes Mitglied ist eingeladen, seinen spezifischen Beitrag dazu zu leisten. Es entsteht eine gesellschaftliche Kraft, die mehr ist als die Summe der Mitglieder. Eine Kraft, die in der Lage ist, ‹Berge zu versetzen›! Und wäre es nicht ein wunderbares Jubiläumsgeschenk an Rudolf Steiner, diese Kraft verstärkt ins Leben zu rufen?»[7] (Paul Mackay in «Anthroposophie weltweit» 9/11.)

Leere Versprechen!

Diese angeblichen Ziele erwiesen sich schon durch das nachfolgende Verhalten der Leitung als leere Versprechen. Als geradezu taktisches Lügengebäude offenbarten sich diese durch Paul Mackays öffentliches Eingeständnis, als er 2019 zur Begründung seines Antrages zur Aufhebung dieser Amtszeitbeschränkung vorbrachte, dass deren Einführung 2011 lediglich eine (mögliche Über-) Reaktion auf den damaligen Abwahlantrag gewesen sei! Weiter führte er aus, dass schon regelmässig eine Besinnung auf die Vorstandstätigkeit erfolgen solle, allerdings ohne die Mitgliedschaft einzubeziehen, denn nur im Kreis der Goetheanum-Leitung und der Konferenz der Generalsekretäre sei eine Beurteilung der Vorstandstätigkeit möglich.[8]

Die Goetheanum-Leitung entsteht (2012)

Mit der Goetheanum-Leitung wurde der AAG ein Leitungs-Organ hinzugefügt, welches statuarisch im Grunde nicht existiert: Es wird zwar in den Statuten erwähnt, nicht jedoch, welche Aufgaben es hat, wie die Verantwortlichkeiten sind, nichts über die Verfahren der Bildung und schon gar nichts über eine Rechenschaftspflicht. Und an genau dieses Organ hat der Vorstand zentrale Leitungsaufgaben delegiert – inklusive der Verantwortlichkeit (aber offensichtlich ohne eine Rechenschaftspflicht gegenüber der Mitgliedschaft).

Welch ein Gegensatz zu den vorjährig verkündeten Zielen.

Von Rechenschaft und Transparenz ist in der Geschäftsordnung (die erst 7 Jahre später an einem Ort veröffentlicht wurde, an dem sie kaum jemand gefunden hat, zudem in kurz zuvor modifizierter Form)[9] durchaus die Rede, allerdings nur innerhalb der Goetheanum-Leitung! Untereinander sollen Rechenschaft und Transparenz gepflegt werden, gegenüber der Mitgliedschaft ist dies nicht vorgesehen, die Mitgliedschaft kommt in der Geschäftsordnung im Grunde gar nicht vor. So wird deutlich, dass das, was Paul Mackay ebenfalls sieben Jahre später offenbarte (siehe Seite 2), schon 2012 systematisch in der Geschäftsordnung der Goetheanum-Leitung festgeschrieben wurde.

«Die Arbeitsweise der Goetheanum-Leitung im Hinblick auf die Leitung der Hochschule und der Sektionen sowie der Anthroposophischen Gesellschaft wird in Transparenz und gegenseitiger Rechenschaftspflicht wahrgenommen und jährlich evaluiert.»[10]

Wie die Goetheanum-Leitung ihr Verhältnis zu den Mitgliedern sieht, wird aus einer unveröffentlichten Beschreibung des Projektes «Goetheanum in Entwicklung» aus dem Jahr 2017 deutlich:

«Ein wesentliches Ziel aller genannten Projekte ist es, innerhalb von drei Jahren die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Goetheanum zu erreichen. Die Basis dafür ist das Vertrauen in das Goetheanum und seine Entwicklung. Ein wichtiger Impuls ist in diesem Zusammenhang die Initiative einer verstärkten Pflege der Beziehung zu den Mitgliedern. Denn noch immer bleiben weiterhin die Mitgliederbeiträge eine wesentliche Grundlage der Finanzen.»[11]

Keine günstigen Voraussetzungen

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Goetheanum-Leitung – im Verbund mit den Landesvertretern – als die eigentliche Gesellschaft versteht. Von einer Partnerschaft mit der Mitgliedschaft, von «einem neuen sozialen Feld», davon, dass «die Mitgliedschaft mehr einbezogen wird», von einer «verstärkten Pflege der Beziehung zu den Mitgliedern», von dem Vertrauen als Basis ist in der Geschäftsordnung einfach nichts zu finden. Die Gestaltungsprozesse für die Bildung der Goetheanum-Leitung fanden im Jahr 2011 statt, genau in dem Jahr, als die Amtszeitbegrenzung der Mitgliedschaft mit hehren – jedoch nur vorgetäuschten – Absichten schmackhaft gemacht worden war, denn in Wirklichkeit wollte man eine Abwahl verhindern. Durch das Eingeständnis Paul Mackays im Jahr 2019 wurde deutlich, dass schon der Bildungsprozess dieses Organs mit unwahren Darstellungen gegenüber der Mitgliedschaft verbunden war. Keine ‹günstigen Voraussetzungen› für eine anthroposophische Gesellschaft. Die offizielle Einführung der Goetheanum-Leitung erfolgte dann 2012, 100 Jahre nach der Gesellschaftsgründung in Köln!

Antrag zur Stärkung der Goetheanum-Leitung

Mit dem zur Generalversammlung 2024 zur Abstimmung vorgelegten Antrag soll nun die Goetheanum-Leitung auch in den Statuten verankert werden. Dies entspricht dem Wunsch zumindest eines grossen Teiles der Mitgliedschaft, wie eine Umfrage ergeben hat. Bestätigt wurde dies auch durch die 130 Mitunterzeichnung des Antrages.

Allerdings ist der Vorstand der Ansicht, dass die Goetheanum-Leitung für die Gesellschaft keine Verantwortung trage. So wurde in einer Reaktion auf den Antrag von Ueli Hurter und Justus Wittich ausgeführt: «Die Goetheanum-Leitung ist vielleicht das wichtigste Bewusstseins-Organ der Anthroposophischen Gesellschaft, aber es trägt insbesondere und ausdrücklich keine Verantwortung für die Gesellschaft Und weiter: «Sie ist nicht zuständig oder verantwortlich für gesellschaftliche Angelegenheiten…». Das ist bemerkenswert, heisst es doch in der Geschäftsordnung der Goetheanum-Leitung: «Die Goetheanum-Leitung ist über alle wesentlichen Vorgänge in der Anthroposophischen Gesellschaft und der Hochschule zu informieren und trifft in übergeordneten Fragen der einzelnen Verantwortungsbereiche Richtungs- und Zielentscheidungen.» Und wie bereits oben zitiert hatte Ueli Hurter mitgeteilt: «Mit der Gründung und der Einsetzung der Goetheanum-Leitung ist diese Gesamtverantwortung für das Goetheanum, die Gesellschaft und die Hochschule an die Goetheanum-Leitung übergegangen.» Ist das nicht eindeutig genug?

Thomas Heck, 12. März 2024

[1] Thomas Heck, «3 x 33 Jahre Weihnachtstagung und die Krise der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft», Dornach 2023.

[2] Zitate in diesem Abschnitt: Ueli Hurter in einer Ansprache zur Goetheanum-Leitung am 18. Dez. 2023, goetheanum.tv.

[3] Die Ansicht, es handle sich um 33 1/3 Jahre, kann nicht auf Rudolf Steiner zurückgeführt werden. Eindeutig ist von 33 Jahren die Rede, was dann zu 99 Jahren führt, nicht 100. Rundbriefe 30, Sonderausgabe vom 30. Jan. 2022, Nr. 41. Siehe www.wtg-99.com/Rundbriefe-Archiv. Näheres dazu siehe Fussnote 1.

[4] Anmerkung TH.

[5] «Dokumentation der Anträge», AWW 3/2011.

[6] Paul Mackay in «Anthroposophie weltweit» 5/11

[7] Paul Mackay in «Anthroposophie weltweit» 9/11.

[8] Nur im Internet: https://www.goetheanum.org/fileadmin/kommunikation/GV_2019_Antraege.pdf (letzter Zugriff: 1. Jan. 2024).

[9] Am 18. Febr. 2020 erfolgte eine erneute Änderung der Geschäftsordnung, die auch 4 Jahre später (12. März 2024) der Mitgliedschaft nicht bekannt ist!

[10] Jahresbericht 2018/19, S. 42.

[11] Unveröffentlichter Auszug aus einem internen Dokument: https://wtg-99.com/documents/GoetheanuminEntwicklung.pdf

Aufzeichnungen Kruse-Martin

 WHO – Pandemievertrag und Internationale Gesundheitsregeln (IHR)

Die Entwicklungen der Pandemievertrage und der Internationalen Gesundheitsregeln werden vielfach als Bedrohung der Freiheiten und der Grundrechte der Menschheit erlebt. Diese Problematik wird von den Mainstream-Medien weitgehend ignoriert und sowohl in der nationalen als auch in der europäische Politik werden z.T bereits vorauseilend die Voraussetzungen geschaffen zur Umsetzung der neuen Regelungen. Für den Fall, dass die aktuellen Entwürfe auch nur ansatzweise verbindlich werden, wird der WHO eine beispiellose Macht zugewiesen und man kann zu Recht davon sprechen, dass eine Gesundheitsdiktatur droht.

Da bereits im Mai 2024 sowohl über den Pandemievertrag als auch über die Gesundheitsregeln in der Gesundheitsversammlung der WHO abgestimmt werden soll, ist es höchste Zeit, sich diesem Thema zuzuwenden und – gemeinsam mit anderen Akteuren – sich aktiv dafür einzusetzen, dass diesen Verträgen nicht zugestimmt wird.

In den nachfolgenden aufgezeichneten Ausführungen des Schweizer Rechtsanwaltes Dr. Philipp Kruse und des amerikanischen Unternehmers David E. Martin werden die problematischen Aspekte sowohl dieser Verträge als auch der WHO selber deutlisch aufgezeigt.

Vortrag von Philipp Kruse

Aufzeichnung vom 24. September 2023

Gespräch mit Philipp Kruse und Beiträge von
Dr. med. Christian Pfeffer und Ronald Templeton

Vortrag von David E. Martin

Aufzeichnung vom 12. September 2023

Ort: Eurythmeum Aesch – Schweiz

Aus dem EU-Parlament Strassburg

Aufzeichnungen vom 13. September 2023

Dr. David E. Martin und Dr. Philipp Kruse

Ist diese Klimapanik der UN berechtigt?

Pressekonferenz von Generalsekretär António Guterres  am Sitz der Vereinten Nationen

Nachfolgend finden Sie die (übersetzte) Abschrift der Pressekonferenz von UN-Generalsekretär António Guterres über das Klima und die Lage in Niger, die heute (27. Juli 2023) in New York stattfand:

Secretary-General:  Ein sehr guter Morgen.  Die Menschheit befindet sich in einer heißen Phase.  Heute veröffentlichen die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der Copernicus Climate Change Service der Europäischen Kommission offizielle Daten, die bestätigen, dass der Juli der heißeste Monat in der Geschichte der Menschheit werden wird.  Wir müssen nicht bis zum Ende des Monats warten, um das zu wissen.  Wenn es in den nächsten Tagen nicht zu einer Mini-Eiszeit kommt, wird der Juli auf der ganzen Linie Rekorde brechen.

Den heute veröffentlichten Daten zufolge hat der Juli bereits die heißesten drei Wochen, die jemals aufgezeichnet wurden, die drei heißesten Tage und die höchsten Meerestemperaturen für diese Jahreszeit erlebt.  Die Folgen sind klar und tragisch: Kinder, die vom Monsunregen mitgerissen werden, Familien, die vor den Flammen fliehen, Arbeiter, die in der sengenden Hitze zusammenbrechen.

Für weite Teile Nordamerikas, Asiens, Afrikas und Europas ist es ein grausamer Sommer.  Für den gesamten Planeten ist er eine Katastrophe.  Und für die Wissenschaftler ist die Sache eindeutig: Der Mensch ist schuld.  All dies steht im Einklang mit den Vorhersagen und wiederholten Warnungen.  Die einzige Überraschung ist die Geschwindigkeit des Wandels.  Der Klimawandel ist da.  Er ist erschreckend.  Und er ist erst der Anfang.

Die Ära der globalen Erwärmung ist zu Ende, die Ära des globalen Siedens ist angebrochen.  Die Luft ist nicht mehr atembar.  Die Hitze ist unerträglich.  Und das Ausmaß der Profite aus fossilen Brennstoffen und der Untätigkeit beim Klimaschutz ist inakzeptabel. Die führenden Politiker müssen vorangehen.  Kein Zögern mehr.  Keine Ausreden mehr.  Kein Warten mehr darauf, dass andere sich zuerst bewegen.  Dafür ist einfach keine Zeit mehr.

Es ist immer noch möglich, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen und das Schlimmste des Klimawandels zu verhindern.  Aber nur mit dramatischen, sofortigen Klimaschutzmaßnahmen. Wir haben einige Fortschritte gesehen.  Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist gut vorangekommen.  Einige positive Schritte von Sektoren wie der Schifffahrt. Aber nichts davon geht weit genug oder schnell genug.  Der Temperaturanstieg erfordert beschleunigte Maßnahmen.

Vor uns liegen mehrere entscheidende Gelegenheiten.  Der Klimagipfel in Afrika.  Der G20-Gipfel [Gruppe der 20].  Der UN-Klimagipfel.  COP28 [Achtundzwanzigste Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen].  Aber die Staats- und Regierungschefs – und insbesondere die G20-Länder, die für 80 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind – müssen sich für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzen. Was bedeutet das in der Praxis?

Erstens: Emissionen.  Wir brauchen ehrgeizige neue nationale Emissionsreduktionsziele der G20-Mitglieder.  Und wir brauchen alle Länder, die Maßnahmen im Einklang mit meinem Klimasolidaritätspakt und meiner Beschleunigungsagenda ergreifen:  Die Industrieländer müssen sich verpflichten, die Netto-Null-Emissionen so schnell wie möglich bis 2040 zu erreichen, und die Schwellenländer so schnell wie möglich bis 2050, mit Unterstützung der Industrieländer.

Und alle Akteure müssen sich zusammentun, um einen gerechten und ausgewogenen Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen – während wir die Expansion von Öl und Gas sowie die Finanzierung und Genehmigung neuer Kohle-, Öl- und Gasprojekte stoppen. Es müssen auch glaubwürdige Pläne für den Ausstieg aus der Kohle bis 2030 für die Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und bis 2040 für den Rest der Welt vorgelegt werden. Die ehrgeizigen Ziele für erneuerbare Energien müssen mit der 1,5°C-Grenze in Einklang stehen.  Und wir müssen in den Industrieländern bis 2035 und in den übrigen Ländern bis 2040 eine Netto-Null-Elektrizitätsversorgung erreichen, um allen Menschen auf der Welt erschwinglichen Strom zu bieten.

Wir brauchen auch Maßnahmen von Politikern jenseits der Regierungen. Ich fordere Unternehmen, Städte, Regionen und Finanzinstitute auf, zum Klimagipfel mit glaubwürdigen Umstellungsplänen zu kommen, die vollständig mit dem Netto-Null-Standard der Vereinten Nationen übereinstimmen, der von unserer hochrangigen Expertengruppe vorgestellt wurde.

Die Finanzinstitute müssen ihre Kreditvergabe an fossile Brennstoffe, die Übernahme von Krediten und Investitionen beenden und stattdessen auf erneuerbare Energien umsteigen.  Und die Unternehmen, die fossile Brennstoffe einsetzen, müssen ihre Umstellung auf saubere Energie mit detaillierten Umstellungsplänen für die gesamte Wertschöpfungskette planen: Kein Greenwashing mehr.  Keine Täuschung mehr.  Und keine missbräuchliche Verzerrung der Kartellgesetze mehr, um Netto-Null-Allianzen zu sabotieren.

Zweitens: Anpassung.  Wetterextreme werden zur neuen Normalität.  Alle Länder müssen darauf reagieren und ihre Bevölkerung vor der sengenden Hitze, den tödlichen Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und wütenden Bränden schützen, die daraus resultieren. Die Länder, die an vorderster Front stehen, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben und über die geringsten Ressourcen verfügen, um sie zu bewältigen, müssen dabei die nötige Unterstützung erhalten.

Es ist an der Zeit, die Investitionen in die Anpassung an den Klimawandel weltweit zu erhöhen, um Millionen von Menschenleben zu retten. Das erfordert eine noch nie dagewesene Koordination der Prioritäten und Pläne der gefährdeten Entwicklungsländer.  Die Industrieländer müssen einen klaren und glaubwürdigen Fahrplan vorlegen, um die Anpassungsfinanzierung bis 2025 zu verdoppeln, als ersten Schritt, um mindestens die Hälfte der gesamten Klimafinanzierung für die Anpassung aufzuwenden.  Jeder Mensch auf der Erde muss bis 2027 durch ein Frühwarnsystem abgedeckt sein – durch die Umsetzung des Aktionsplans, den wir letztes Jahr ins Leben gerufen haben.  Und die Länder sollten eine Reihe globaler Ziele in Betracht ziehen, um internationale Maßnahmen und Unterstützung für die Anpassung zu mobilisieren.

Dies führt zum dritten Bereich für beschleunigte Maßnahmen – der Finanzierung. Versprechen, die in Bezug auf die internationale Klimafinanzierung gemacht wurden, müssen eingehalten werden.  Die Industrieländer müssen ihre Zusagen einhalten, den Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden Dollar zur Unterstützung des Klimaschutzes zur Verfügung zu stellen und den Grünen Klimafonds vollständig aufzufüllen.  Ich bin besorgt darüber, dass nur zwei G7-Länder – Kanada und Deutschland – bisher Zusagen zur Wiederauffüllung gemacht haben.  Die Länder müssen auch den Fonds für Schäden und Verluste auf der COP28 in diesem Jahr einsatzbereit machen.  Keine weiteren Verzögerungen, keine weiteren Ausreden.

Darüber hinaus belohnen viele Banken, Investoren und andere Finanzakteure weiterhin die Verursacher von Umweltverschmutzungen und schaffen Anreize für die Zerstörung des Planeten.  Wir brauchen eine Kurskorrektur im globalen Finanzsystem, damit es beschleunigte Klimaschutzmaßnahmen unterstützt.  Dazu gehört, dass wir einen Preis für Kohlenstoff einführen und die multilateralen Entwicklungsbanken dazu drängen, ihre Geschäftsmodelle und Risikokonzepte zu überarbeiten.

Wir müssen die multilateralen Entwicklungsbanken dazu bringen, ihre Mittel zu mobilisieren, um viel mehr private Finanzmittel zu vertretbaren Kosten für die Entwicklungsländer zu mobilisieren – und ihre Mittel für erneuerbare Energien, Anpassung und Schadensbegrenzung aufzustocken.  In all diesen Bereichen brauchen wir Regierungen, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft und andere, die partnerschaftlich zusammenarbeiten, um Ergebnisse zu erzielen.  Ich freue mich darauf, die Vorreiter und Macher der Beschleunigungsagenda auf dem Klimagipfel im September in New York begrüßen zu dürfen.  Und ich freue mich darauf zu erfahren, wie die führenden Politiker auf die vor uns liegenden Fakten reagieren werden. Dies ist der Preis für den Einstieg.

Die Beweise sind allgegenwärtig: Die Menschheit hat die Zerstörung entfesselt. Das darf uns nicht zur Verzweiflung bringen, sondern zum Handeln.  Wir können das Schlimmste noch verhindern.  Aber dazu müssen wir das Jahr der brennenden Hitze in ein Jahr des brennenden Ehrgeizes verwandeln.  Und wir müssen die Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen – jetzt.

Link zum Transkript im Original: https://press.un.org/en/2023/sgsm21893.doc.htm

Video: https://www.youtube.com/watch?v=Dc4LtM-Nbvk&ab_channel=YahooNews

Übersetzung: Mit Deepl.com

Jitsuvax: Psychologische Kampfkunst gegen Leute, die bei mRNA-Impfstoffen skeptisch sind

Jitsuvax: Psychologische Kampfkunst gegen Leute, die bei mRNA-Impfstoffen skeptisch sind

30. 08. 2023 | Cornelia Betsch, eine der emsigsten Psycho-Manipulatorinnen für das Impf-Establishment und seinerzeit Mitglied im Corona-Expertenrat, leitet mit ihrer regierungstreuen Erfurter-Psychologentruppe den deutschen Zweig eines EU-Projekts namens Jitsuvax. Es erforscht und verbreitet psychologische Tricks, die Ärzte anwenden sollen, um Impfzurückhaltung zu überwinden.

Der vom Kampfsport Jiu-Jitsu abgeleitete Name des Fünfländerprojekts, das von der Universität Bristol geleitet wird, ist Programm. Denn wie beim Jiu-Jitsu soll der Gegner mit dessen eigener Kraft und seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Allein das ist schon auf zwei Ebenen fragwürdig.

Zum einen, weil hier Menschen, die einer bestimmten Impfung gegenüber skeptisch sind, zum Beispiel gegenüber den experimentellen mRNA-„Impfungen“ gegen Covid-19, und dies öffentlich äußern, summarisch als „Gegner“ deklariert und behandelt werden. Ihnen werden generell niedere Motive und unlautere Mittel unterstellt, und außerdem, dass sie auf jeden Fall unrecht haben. Jedenfalls gibt es, soweit ich sehen konnte, nirgends einen expliziten Versuch zu unterscheiden, zwischen zu bekämpfenden unlauteren „Gegnern“ und Menschen, die aus guten Gründen oder irrtümlich skeptisch sind und entsprechend argumentieren, und zwar ohne unlautere Tricks.

Zum anderen, weil das Projekt durchgängig auf psychologische Manipulation setzt, also auf genau das, was man der Gegenseite einfach generell unterstellt. So versteht man offenbar das Jiu-Jitsu-Prinzip, den Gegner mit dessen eigenen Waffen zu schlagen.

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Gesund auf Kommando

Die One-Health-Initiative will die Gesundheitsvorsorge vereinheitlichen – dies läuft auf die ungesunde Dominanz einer technokratischen Zentralgewalt hinaus. Ein Beitrag von Willy Meyer aus nichtanthroposophischer Sicht. Die Wiedergabe erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autoren und von Manova.

Angesichts der epochalen Herausforderungen, vor denen die gesamte Menschheit steht, empfehlen Regierungen und suprastaatliche Organisationen in jüngster Zeit eine Handvoll rigoroser, teilweise gar drakonischer Konzepte für eine Transformation unserer Gesellschaften. Hierzulande wenig Beachtung fand dabei bisher die One-Health-Initiative, welche die menschliche Gesundheit nicht allein aus medizinischem, sondern auch aus biologischem, sozialem und ökologischem Blickwinkel betrachtet. Der folgende Text fußt auf dem Gespräch zwischen Doktor Meryl Nass und James Corbett auf Children’s Health Defense (1).

One Health – vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit „gemeinsam gesund“ ins Deutsche übersetzt (2) – ist eine noch recht wenig bekannte, dafür sehr umfassende Neuausrichtung der Arbeit der

Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit äußerst weitreichenden Implikationen für den gesamten Planeten. Die WHO selbst definiert ihren holistisch daherkommenden Ansatz folgendermaßen:

„,One Health’ is an integrated, unifying approach to balance and optimize the health of people, animals and the environment. It is particularly important to prevent, predict, detect, and respond to global health threats such as the COVID-19 pandemic“ (3).

(„Gemeinsam gesund“ ist ein einheitlicher, verbindender Ansatz, die Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt im Gleichgewicht zu halten und zu optimieren. Er ist besonders wichtig, um globale Gesundheitsbedrohungen wie die Covid-19- Pandemie zu verhindern, vorauszusagen, zu entdecken und abzuwehren.)

Was zunächst nachvollziehbar und sinnvoll klingt, erscheint doch schnell ominös, wenn schon im zweiten Satz die Corona- Plandemie zur Illustration für die Ausrichtung des One-Health-Ansatzes herangezogen wird.

So ist die WHO auch nicht allein in dem Bemühen, diesem Ansatz weltweit Geltung zu verschaffen; mit im Boot sind die Vereinten Nationen (UN), die EU, die G20-Staaten, die G7-Gruppe und selbstverständlich alle Mitglieder dieser internationalen Zusammenschlüsse. Was sich allerdings konkret hinter dieser blumig formulierten Definition verbirgt, soll das Licht der Öffentlichkeit am besten erst dann erblicken, wenn alle Regularien bis ins letzte Detail festgezurrt und weltweit gesetzlich verankert sind. Vieles davon wird sich aus dem globalen Pandemievertrag ergeben, den die WHO im Dezember 2022 auf der 76. Jahreszusammenkunft aller WHO-Staaten im Mai 2024 auf den Weg zur Verabschiedung gebracht hat.

Erarbeitet werden die darin zugrunde gelegten internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR für International Health Regulations) unter anderem im Intergovernmental Negotiating Body (INB), einer WHO-Kommission, die die unterschiedlichen Vorschläge der Mitgliedstaaten, zumeist hinter verschlossenen Türen, sichtet und der Jahresversammlung zur Abstimmung unterbreitet. Ihr zur Seite steht das aus der Tripartite Executive Annual Meeting hervorgegangene Quadripartite Executive Annual Meeting, ein Zusammenschluss aus der WHO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) und seit diesem Jahr auch des Umweltprogramms der UN (UNEP), welches sich Ende März 2023 in Genf traf und einen siebenstufiigen Aktionsaufruf für One Health vorlegte, um die Welt sicherer zu machen (4).

Demnach müsse One Health auf der internationalen Politikagenda Priorität eingeräumt werden, insbesondere das Mantra von pandemic prevention, preparedness and response (auf Pandemien ausgerichtete Vorbeugung, Vorbereitung und Abwehr). Auch auf der nationalen Ebene müssen die One-Health-Richtlinien und -Pläne unter der Berücksichtigung des Quadripartite One Health Joint Plan of Action (OHJPA) weltweit vorangetrieben werden.

Die beschleunigte Implementierung der One-Health-Pläne solle erfolgen durch eine One Health governance (technokratisch gebildete OH-Kontrollgewalt) auf nationaler Ebene durch die Einbeziehung von stakeholders (privaten Teilhabern) und durch den Aufbau von Kontrollparametern. Sektorenübergreifende Arbeitskräfte seien aufzustellen, die in der Lage sein sollen, Gesundheitsbedrohungen zu verhindern, zu entdecken, zu kontrollieren und abzuwehren.

Überhaupt sollten Pandemien und Gesundheitsbedrohungen im Keim erstickt werden, wobei es besonders um das zoonotic spillover gehe, den Sprung eines Erregers vom Tier zum Menschen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Beweise für den One-Health-Ansatz seien zu erschaffen und schließlich müssten Investitionen und Finanzierung für die One-Health-Pläne und -Strategien gesteigert werden.

Dienstbare Wissenschaftler

WHO Generalsekretär Tedros Ghebreyesus fordert zur Umsetzung des One-Health-Ansatzes alle Mitgliedstaaten der WHO auf, in ihren Ländern für Akzeptanz und Durchführung der Richtlinien zu sorgen, da eine Zoonosis wie der – angebliche – Wirtssprung des Coronavirus von einer Fledermaus auf den Menschen überall und jederzeit wieder geschehen kann und damit das Leben aller bedrohe.

Einen wissenschaftlichen Gefälligkeitsdienst leistet ihm dabei eine der international renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften, The Lancet, mit dem Artikel After 2 years of the COVID-19 pandemic, translating One Health into action is urgent (Zwei Jahre nach der Covid-19-Pandemie muss OH dringend in Handlung überführt werden) (5), wenn sie schreibt, Covid-19 sei höchstwahrscheinlich („most probably“) durch einen solchen Wirtssprung des Virus aus dem Tierbereich auf den Menschen verursacht worden – und verwirft damit die These eines im Labor mittels Gain-of-Function (Funktionsgewinnforschung auf Basis von genetischer Manipulation) von interessierten Wissenschaftlern scharf gemachten, genmanipulierten Virus.

Drängten nämlich unstrittige Erkenntnisse über einen derartigen Laborursprung an die breite Öffentlichkeit, hätte dies einerseits strafrechtliche Folgen für die daran Beteiligten – in diesem Zusammenhang immer wieder genannt werden unter anderem Anthony Fauci und Christian Drosten –, auf der anderen Seite fiele das Kartenhaus einer tödlichen viralen Bedrohung der Menschheit durch jene Zoonosis schlicht in sich zusammen, womit medizinisch-technokratischen Übergriffen wie der One-Health-Initiative jegliche Berechtigung entzogen wäre.

Um derartigen unkontrollierten Informationsausbrüchen einen festen Riegel vorzuschieben und die globale Angstschraube noch weiter anzuziehen, schreibt The Lancet, dass solche durch neue Pathogene hervorgerufene Krankheitsausbrüche an Häufigkeit zunähmen und deshalb ein übergreifender Ansatz wie One Health unerlässlich sei, schließlich sei alles miteinander verbunden, die Ökosysteme, die Pflanzenwelt, die Wasserwege, die Tiere und die Menschen, und sie alle seien zu ihrem Schutz einer steten Kontrolle zu unterwerfen. Dazu brauche es ein optimiertes Überwachungssystem mit einer Virenüberwachung und einer Früherkennung, sowohl von neuen Varianten als auch von symptomatischen und asymptomatischen Infektionen bei Mensch und Tier. Das würde freilich zu einer absolut umfassenden Testerei von Mensch und Tier führen, der zurzeit noch die in der UN-Charta verankerten Menschenrechte entgegenständen, doch das ließe sich gewiss auch verändern.

Sozioökologische Resilienz

Obgleich es noch an Finanzierung fehle und der gesamte Ansatz wenig konkret sei, weist The Lancet mit einiger Genugtuung auf die positiven Signale zur Unterstützung und Umsetzung von One Health durch die G7 (Gipfel im Juni 2021) und die G20 (September 2021). Die Autoren des Artikels rufen dann dazu auf, resiliente sozioökologische Systeme („resilient socioecological systems“) zu schaffen mit verpflichtenden Bauplänen, vordefinierten politischen Strategien und integrierten privatwirtschaftlichen Akteuren („stakeholders“), da durch Globalisierung bedingte Krankheiten nicht auf nationalstaatlicher Ebene kontrolliert werden könnten. Entsprechend sollen allenthalben regionale One-Health-Netzwerke entstehen, die die Fragen der Lebensmittelnachhaltigkeit, Sicherheit und Resilienz der Bevölkerungen in Anbetracht von Tierkrankheiten und Naturkatastrophen lösen.

Gemeint ist damit im Grunde die Abschaffung der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft, da beide durch ihre CO2-Ausgasung zum vorgeblich menschengemachten Klimawandel beitragen, da sie jedweden Witterungsbedingungen ausgesetzt sind und da das Vieh anfällig für Ansteckungen durch von wilden Tieren übertragene Erreger sei.

Als Lösung stehen der schnell wachsende In-Door-Farming-Bereich und künstliches, in Petrischalen herangezüchtetes „Fleisch“ sowie die insektenbasierte Lebensmittelindustrie längst bereit. Damit am Ende auch kein Land aus der Reihe tanzt, machen internationale Geldgeber wie die Weltbank und der Internationale Währungsfonds ihre Hilfen von der Implementierung der zu fördernden Praktiken auf nationalstaatlicher Ebene ab.

Flankiert werden müsse die One-Health-Initiative durch Bewusstseinskampagnen („awareness campaigns“) und kontinuierliches Training von Entscheidungsträgern, Lehrern und Meinungsführern der Zivilgesellschaften. Sie müsse in die schulischen Curricula eingearbeitet werden, um früh die angestrebten Verhaltensweisen anzubahnen, ganz so wie im Zusammenhang mit der pseudowissenschaftlich herbeiphantasierten menschengemachten Klimaerwärmung. Es geht also um Indoktrination, Gedankenkontrolle und Steuerung der Bevölkerung durch Schuldgefühle und Existenzängste.

Ein neuer Feudalismus

Entsprechend nimmt es kaum Wunder, dass One Health und Absolute Zero – das von der globalen Technokratie vorangetriebene Vorhaben, alle Energie allein aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen und den von Menschen verursachten CO2-Ausstoß auf Null zu setzen (6) Hand in Hand gehen. Beide basieren auf wissenschaftlich äußerst zweifelhaften Schreckensszenarien und verstehen sich als zum Überleben der Menschheit und des Planeten alternativlos.

Sie postulieren die Notwendigkeit einer radikalen Transformation allen menschlichen Handelns und streben nach der

Errichtung einer supranationalen, von Technokraten geführten – will sagen, demokratisch nicht legitimierten – Zentralgewalt, die sich allenthalben auf public-private-partnerships (öffentlich-private-Partnerschaften) stützt, wodurch der massive Einfluss privater Unternehmen und Gesellschaften auf allgemein verbindliche Regeln und sogar Gesetze festgeschrieben würde.

Der breiten Masse der Erdbevölkerung würde dann nichts mehr gehören, sie müssten „ze bugs“ klaglos verspeisen und ebenso klaglos „glücklich“ sein (7). Es handelt sich mithin um nichts anderes als die Durchsetzung eines neuen Feudalismus, in dem wenige den vielen widerspruchslos ihren Willen aufzwingen könnten. Beispielhaft dafür mag der englische König Charles III stehen, der unlängst seine königliche Zustimmung dazu gab, genetisch bearbeitete („gene- edited“) Lebensmittel von einer Kennzeichnungspflicht auszunehmen (8).

Damit können britische Konsumenten nicht mehr erkennen, wie ihre Nahrung zustande kam. Umgekehrt jedoch reist der Monarch stets im eigenen Flugzeug mit vielköpfiger Entourage – sogar ein königlicher Toilettensitz wird immer mitgeführt – und speist ausnahmslos Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft. Die Heuchelei der Mächtigen hat nämlich viele Gesichter.

Die grausame Kaltblütigkeit der anvisierten Maßnahmen hingegen zeigt sich schon jetzt, wenn beispielsweise in den USA 58 Millionen Hühner, Gänse und Truthähne gekeult werden, um der Ausbreitung der Vogelgrippe zu begegnen.

Um einen Bestand vernichten zu müssen, genügt ein positiver PCR-Test, selbst wenn der betroffene Vogel asymptomatisch ist. Dies sei zum Schutze der Bevölkerung unumgänglich. Tatsächlich gab es in den USA in der jüngsten Vergangenheit genau einen Mann, auf den das Virus übergesprungen sei. Er litt vier Tage unter Erschöpfungssymptomen (9).

Vom unermesslichen tierischen Leid einmal abgesehen führte diese Maßnahme zu einer Verknappung – und Verteuerung – von Hühnerfleisch, Eier und Ähnlichem. Viele Menschen empfinden inzwischen ihre gefiederten Mitlebewesen als Quelle gesundheitlicher Gefahren und weichen auf sogenannte „Just-like“-Produkte aus, die wie Geflügelfleisch schmecken sollen, aber – weitestgehend – pflanzlichen Ursprungs sind. Die Pharmaindustrie ihrerseits kann mit mRNA-Injektionen für Wild- und Zuchtvögel aufwarten, ohne mit starkem Gegenwind rechnen zu müssen.

Problem Mensch

Anthony Fauci, bis Ende 2022 Direktor des NIAID (National Institute of Allergy and Infectious Diseases) und medizinischer Berater mehrerer US-Präsidenten, wurde schon im September 2020 folgendermaßen im Magazin Cell zitiert:

„The COVID-19 pandemic is yet another reminder, added to the rapidly growing archive of historic reminders, that in a human-dominated world, in which our human activities represent aggressive, damaging, and unbalancing interactions with nature, we will increasingly provoke new disease emergences. We remain at risk for the forseeable future. COVID-19 is among the most vivid wake-up calls in over a century. It should force us to begin to think in earnest and collectively about living in a more thoughtful and creative harmony with nature… “ (10).

(Die Covid-19-Pandemie ist ein weiterer Hinweis, der zu dem rasch wachsenden Archiv historischer Hinweise hinzukommt, dass wir in einer Mensch-dominierten Welt, in welcher unsere menschlichen Aktivitäten aggressive, schädigende und störende Interaktionen mit der Natur darstellen, zunehmend neue Krankheitsentstehungen provozieren werden. Wir bleiben auf absehbare Zeit dieser Gefährdung ausgesetzt. Covid-19 zählt zu den heftigsten Weckrufen in mehr als hundert Jahren. Es sollte uns zwingen, damit zu beginnen, ernsthaft und als Gesamtheit darüber nachzudenken, wie wir in einer umsichtigeren und kreativeren Einheit mit der Natur leben können. )

Er nimmt damit die der One-Health-Initiative zugrunde liegenden Annahmen vorweg und setzt durch menschliches Verhalten ausgelöste Pandemien als unvermeidlich gegeben voraus. Fauci übte in den USA seit den 1980er Jahren einen überragenden Einfluss auf die Gesundheitspolitik der Regierung aus. Wie mächtig, korrupt und mit den globalen Eliten verwoben er allerdings wirklich ist, verdeutlicht Robert Kennedy Jr. in seinem Bestseller The Real Anthony Fauci (11).

Schon in den 1970er Jahren warnte der Club of Rome vor dem „Krebsgeschwür“, welches die Menschen für unseren Planeten seien („The earth has a cancer and the cancer is Man.“) (12). In der Eugenik verhaftete, durch das Öl-Geschäft reich gewordene Großindustrielle wie Maurice Strong und David Rockefeller III legten die Grundlagen für die Ängste und Schreckensbilder, die ein Großteil der Menschheit inzwischen internalisiert hat. Zugleich stellten sie die Weichen für den alternativlosen Ausweg, versinnbildlicht in den trügerischen Analysen des Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaveränderungen, 1988 von der UNEP ins Leben gerufen), den Agenden 2020, 2030 und den UN Sustainability Goals (Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen).

Natürlich wäre es wunderbar, wenn die Menschheit in Einklang mit der Natur, den Tieren, den Pflanzen, den Meeren, den Landschaften, kurz: der gesamten Schöpfung leben wollte. Es ist auch sehr dringend notwendig, dass wir uns unserer Lage besinnen und aus dem so bequemen digitalen Medien- und Konsumwahn erwachen, der die meisten Menschen fesselt. Als „normal“ empfundene Lebensweisen und Gewohnheiten müssen hinterfragt und losgelassen werden, eine radikale Umkehr ist vonnöten.

Umkehren – aber wie?

Wie wir das erreichen? Gewiss nicht, indem wir uns auf globale Philanthropen und Anführer (Ursula von der Leyen 2020: „Thank you Melinda & Bill for your leadership and dedication! “ (13)), elitäre Clubs wie das Weltwirtschaftsforum oder die Bilderberg-Konferenz, von privaten Geldgebern abhängige internationale Organisationen (UN, WHO, Internationaler Währungsfonds (IMF), Weltbank und Co. ) oder als mildtätig daherkommende Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie GAVI (die „Impfallianz“) oder der World Wide Fund For Nature (WWF) verlassen. Nachhaltige (! ) Veränderung beginnt niemals oben, sondern wächst von der Basis in die Breite und erreicht schrittweise immer mehr Menschen. Beispiele dafür, wie das funktionieren kann, zeigt James Corbett in seinem Format SolutionsWatch vom 12. April 2023 unter dem Titel „Meeting People Is Easy“ (14).

Einen überzeugenden Ansatz für eine nachhaltige Wirtschaft haben Peter Haisenko und Hubert von Brunn mit der „Humanen Marktwirtschaft“ (16) entwickelt. Die „Charta für ein Europa der Menschen und Regionen“ liefert basisdemokratische, matriarchal ausgerichtete Ideen dafür, wie wir Gesellschaft machtfrei, friedvoll und menschenfreundlich gestalten können (16). Nachbarschaftsvernetzungen zu gemeinsamen Tauschaktionen, gemeinsamen Garten- und Landwirtschaftsinitiativen, zum gedanklichen Austausch und schlicht Gemeinschaftsbildung sprießen als zarte Pflänzchen des allmählichen Wandels vielerorts aus dem Boden.

Allen gemeinsam ist ein ganzheitlicher Blick auf den Menschen und die Erde. Denn nichts kann unabhängig vom anderen gedeihen; ein jedes wirkt sich mittel- und unmittelbar auf seine Umgebung aus.

Ja, wir wollen gemeinsam gesund sein! Gemeinsam mit allem Leben auf unserem Planeten. Dazu wird jedoch ein globaler autokratischer Pandemievertrag (17) ebenso wenig beitragen wie die interessengeleitete One- Health-Initiative.

Die wahre Wirkmacht und die echte Verantwortung tragen wir alle. Ergreifen wir diese Chance in Freiheit und Selbstbestimmung.

Zum Autor:

Willy Meyer, Jahrgang 1963, ist alleinerziehender Vater von drei Kindern und Lehrer. Er lebt in Hamburg und engagiert sich seit zwei Jahren lokal für Aufklärung und gesellschaftliche Veränderung.

https://www.manova.news/artikel/gesund-auf-kommando

Quellen und Anmerkungen:

(1) https://live.childrenshealthdefense.org/chd-tv/shows/good-morning-chd/antihuman-agenda-with-james-corbett/
(2) https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/gesundheit/globale-gesundheit/one-health/one-health-gesundheit-fuer-mensch-tier-umwelt.html
(3) https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/one-health
(4) https://www.who.int/news-room/events/detail/2023/03/27/default-calendar/1st-quadripartite-executive-annual-meeting
(5) https://www.thelancet.com/action/showPdf?pii=S0140-6736%2822%2901840-2
(6) https://netzeroclimate.org/what-is-net-zero/
(7) https://www.youtube.com/watch?v=KTcPxlvXa9I
(8) https://www.reddit.com/r/bestconspiracymemes/comments/12n197q/rules_for_thee_but_not_for_me_king_charles_just/
(9) https://www.nytimes.com/2023/03/06/us/politics/bird-flu-vaccine-chickens.html
(10) https://www.cell.com/action/showPdf?pii=S0092-8674%2820%2931012-6
(11) Robert Kennedy Jr., The Real Anthony Fauci. Children‘s Health Defense 2022.
(12) https://www.churchmilitant.shop/Research-Material/04-Global_Warming/resources/143.pdf
(13) https://twitter.com/vonderleyen/status/1257672436239282178?lang=de
(14) https://www.corbettreport.com/category/solutions/
(15) https://www.youtube.com/watch?v=5qneieNBs_w oder als Buch: Peter Haisenko und Hubert von Brunn, Die Humane Marktwirtschaft, Anderwelt Verlag 2022.
(16) https://charta-demokratiekonferenz.org/
(17) Dazu die Bürgerinitiative zum Stop: https://citizengo.org/de/node/210669

Einladung zum ersten Mitgliederforum

Am 5. Mail 2023 beginnt das erste Dialogforum zu den an der Generalversammlung 2023 beschlossenen Entwicklungsprozessen der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Die Teilnahme ist in Dornach vor Ort oder online möglich. Unter nachfolgendem Link finden Sie die Einladung un die Links zu Anmeldung. Es ist empfehlenswert, sich bereits auch jetzt anzumelden, wenn eine Teilnahme am ersten Termin nicht möglich ist, damit man an dem Informationstrom angeschlossen ist.

Zur Einladung und Anmeldung

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